Militär-Experiment Pokémon Go?
Experimentiert das Militär mithilfe eines Spiels an Menschen? So unwahrscheinlich es auch klingt, es gibt Menschen, die an daran glauben. Welchen Zweck hätte eine solche Forschung? Wir haben mit zwei Pokémon Go Spielern gesprochen, die nicht an diese Theorie glauben.
Jede*r hat zumindest einmal von dem Spiel gehört, dass 2016 plötzlich Jugendliche wie verrückt draußen herumlaufen ließ. Pokémon Go funktioniert mit dem Prinzip „Augmented Reality“, also erweiterte Realität. Man muss sich zwar in der realen Welt bewegen und bestimmte Orte aufsuchen, schaut aber auf sein Handy, um die Spielelemente angezeigt zu bekommen. Verschwörungstheoretiker*innen glauben daran, dass Menschen mithilfe der App ausspioniert werden, ihre Daten gesammelt oder sie absichtlich manipuliert werden, um gewisse Wege zu gehen. Drahtzieher dahinter sei etwa die CIA oder das Militär. Welches Militär fragt man sich? Darauf gibt es wohl keine Antwort. Zu diesen Vorwürfen habe wir zwei motivierte Pokémon Go Spieler befragt, nennen wir sie Max und Moritz.
verschwoerung.at: Habt ihr schon einmal von dem Vorwurf gehört, dass Pokémon Go ein Militärexperiment ist?
Sowohl Max als auch Moritz haben im echten Leben noch nicht davon gehört. „Eigentlich habe ich davon nur einmal in der Serie „South Park gehört“, so Moritz. Max ergänzt, dass diese Episode „Chinpokémon“ heißt und die Hauptcharaktere in dieser von Japanern zu Soldaten ausgebildet worden sind. Dabei handelte es sich aber nicht um Pokémon Go, sondern um das normale Spiel. Alles in Allem kennen sie diese Verschwörungstheorie also nur aus komödiantischer Sicht.
verschwoerung.at: Was könnte der Zweck solcher Experimente sein?
Hier zeigen sie sich beide auch relativ ratlos. Moritz: „Das Japan Krieger auf ihre Seite zieht? Keine Ahnung? Neue Soldaten? Japan deswegen, weil das Spiel von dort kommt.“ In der Verschwörungstheorie selbst gibt es eigentlich eine andere These. Hier wird von einem Einfluss der CIA ausgegangen. Grund für diese Vermutung ist, dass die Entwickler von Pokémon Go, Niantic, ein Ableger von Google ist und daher laut Verschwörer*innen weitere Verbindungen zum amerikanischen Geheimdienst pflegt. Was, wenn da wirklich mehr dahinter steckt?
verschwoerung.at: Was würdet ihr denken, wenn die Vorwürfe echt wären?
Wenn die Vorwürfe stimmen würden, wäre es ihnen trotzdem egal. Moritz: „Immerhin sind wir noch da“. Max meint lachend: „Ja, immerhin sind wir noch keine japanischen Soldaten. Vielleicht haben wir ja rechtzeitig aufgehört mit dem Spielen?“ Es stimmt aber, dass man der App relativ viele Berechtigungen erteilen muss. Dazu zählen etwa Standort, Kontakte, Bilder und Kamerazugriff, Berechtigungen, die für das Spiel unbedingt notwendig sind. Man kann nicht bestreiten, dass die Möglichkeit gegeben wäre, viele Daten über die einzelnen Spieler*innen zu sammeln. Aber inwieweit damit Militärexperimente durchgeführt werden könnten, bleibt offen.
Vielen Dank an dieser Stelle an Max und Moritz* für das Interview. Max und Moritz haben Pokémon Go 2016 einige Monate und dann von September 2020 bis Februar 2021 gespielt. Ihre Lieblings-Pokémon sind Tornupto (Max) und Despotar (Moritz). *Namen von der Redaktion geändert