Die Illuminati- Ihr Streben nach einem besseren Staat

Schriftzug der Illuminati Schriftzug der Illuminati

Die Illuminati glaubten an eine bessere Führung des Staates durch eine Gruppe fähiger Menschen mit moralisch tadellosem Geiste. Der Geheimorden der „Erleuchteten“ bestand erst ungefähr zehn Jahre, bevor er verboten wurde. Doch was waren ihre Ansichten? Was waren ihre Ziele?

Die Gründung

Der Geheimbund der Illuminati wurde am 1. Mai 1776 in Ingolstadt gegründet. Gründer war Adam Weishaupt, ein angesehener Philosoph und Theologe. Zu der Zeit war er Professor an der jesuitischen Universität und lehrte Kirchenrecht und Philosophie. Es herrschte der Absolutismus in Europa und in Frankreich bahnte sich die Revolution an. Doch Adam Weishaupt war nicht von der absolutistischen Herrschaft überzeugt und glaubte fest, dass es einen besseren Weg geben muss.

Adam Weishaupt beschloss mit einer Gruppe von ausgewählten Studenten den Orden der Illuminati zu gründen. Recht schnell war klar, dass es in diesem Orden eine sehr strenge Hierarchie gab. Das hatte viele Menschen abgeschreckt: Es würde sich doch kein Mann von hohem Ansehen einem ‚mittelmäßigen‘ Illuminaten unterordnen.

Der Orden war stark an die Antike angelehnt. So hatten viele der Mitglieder spezielle Code-Namen. Weishaupt erhielt, zum Beispiel, den Namen ‚Spartacus‘. Alle Mitglieder rechneten in altpersischer Zeitrechnung und verwendeten auch andere antike Angaben in ihren Gesprächen.

Der Zweck

Was war nun der Zweck des Geheimordens?

Das Ziel war es den Staat nach dem Vorbild der antiken Stadt Athen zu bilden. Er soll „auf einen höheren Grad der Reinheit und Vollkommenheit“ gebracht werden. Des Weiteren soll der freie Wille angeregt und durch das Aufbrechen des Bildungssystems erlangt werden. Das Wichtigste für Weishaupt war, dass dies alles nicht mittels Gewalt geschieht.

Die Mitglieder des Geheimordens

Die Mitglieder waren in drei Klassen aufgeteilt: die erste zur Einschulung, die zweite als Kerntruppe und die dritte als eigentliche Lenker des Ordens. So gehörte zum Beispiel Adolf Freiherr von Knigge in die dritte Klasse. Er hatte ab 1780 großen Einfluss auf den Illuminaten-Orden.

Vor allem Akademiker schlossen sich gern dem Orden an. Einige Illuminati waren auch Freimaurer, ehemalige Freimaurer oder berühmte Persönlichkeiten wie zum Beispiel die Denker Goethe und Herder.

Ein anderes hohes Mitglied des Ordens war Herzog Ernst II., Hausherr des Schloss Friedenstein. Herzog Ernst II. hinterließ einige Dokumente, die einen tiefen Einblick in den Orden bieten.

Dokumente von Herzog Ernst II.

Diese Dokumente zeigen, dass Weishaupt Nichts dem Zufall überließ. So erfuhr man, dass der Orden sehr strikt war. Die Mitglieder waren zum Schweigen verpflichtet. Zusätzlich wurden sie zur gegenseitigen Überwachung angestiftet. Die Mitglieder verfassten monatliche Schreiben, in denen sie sowohl ihren eigenen Fortschritt mitteilten, als auch den Fortschritt der Mitglieder, die sie überwachten.

Weishaupt war bewusst, dass, wenn er eine Veränderung im Staat oder in der Gesellschaft erreichen will, dies nicht von einem Tag auf den anderen geschehen kann. Es erfordert viel Geduld und Zeit. So wurde ihm bewusst, dass es sich bei dem Orden der Illuminati um ein ‚Erziehungsprojekt‘ handelte. Er müsse die Menschen erziehen, um Erfolge in diesem längerfristigen Projekt zu erzielen. Darauf beruht auch der Gedanke der drei Klassen des Ordens.

Symbole der Illuminati

Das wohl bekannteste Symbol des Geheimordens ist „das allsehende Auge“, das sich in einem Dreieck befindet. Somit ist auch das Dreieck ein Symbol der Illuminati.

Aber auch die Eule spielt eine große Rolle. Die Eule ist das Zeichen für Weisheit und stammt, wie so vieles, aus dem alten Athen.

Dann gibt es da noch den Schriftzug der „Illuminati“. So geschrieben und so gewählt, dass er selbst wenn man ihn um 180° dreht, immer noch das selbe ließt.

Illuminati in Österreich

In Wien entstand der Stützpunkt des Ordens um 1780/81. Mitglieder kamen aus der Freimaurerloge „Zur wahren Eintracht“. Weitere Stützpunkte waren in Österreich verteilt. So entstand 1782 einer in Innsbruck, 1783 einer in Salzburg und Prag, sowie 1785 einer in Brunn und Troppau. Die Leitung übernahmen Ignaz Born und Joseph von Sonnenfelds, beide ehemalige Freimaurer. Der Orden in Österreich wurde 1785/86, nachdem nachgewiesen wurde, dass dieser sich in die Außenpolitik eingemischt hatte, wieder aufgelöst.

Eine von vielen Theorien: der Ein-Dollar-Schein

Symbole der Illuminati auf dem Ein-Dollar-Schein
Symbole der Illuminati auf der Ein-Dollar-Note
Bildquelle: „secret Illuminati constellation markings“ by mr.joseph is licensed under CC BY-NC-SA 2.0

Es gibt einige Theorien, die die heutige Existenz der Illuminati beweisen sollen. So auch jene, der Ein-Dollar-Note. Hier einige der Symbole:

Auf dem Ein-Dollar-Schein steht unter der Pyramide MDCCLXXVI, welche die lateinische Zahl für 1776 ist. Nun wird behauptet, dass die Zahl auf die Gründung des Illuminaten Orden hindeutet. Allerding handelt es sich hierbei um das Jahr, in dem die Vereinigten Staaten ihre Unabhängigkeit erklärten.

In der Spitze der Pyramide befindet sich das „Allsehende Auge“. Dieses steht für die göttliche Schöpfung, die das Wohl der USA sichern soll. Allerdings ist es auch eines der Symbole für die Illuminati.

Unter der Pyramide findet man den Schriftzug „novus ordo seclorum“, welcher übersetzt soviel wie „eine neue Ordnung der Zeitalter“ bedeutet. Er steht ebenfalls in Verbindung mit der Unabhängigkeitserklärung.

Zu guter Letzt ist noch anzumerken, dass die Zahl 13 immer wieder auf dem Schein dargestellt wird. Zum Beispiel durch die Anzahl der Sterne. Diese Zahl steht für die ursprünglich 13 Gründungsstaaten der USA, spielt aber auch im Kreise der Illuminati eine Rolle.

Ende des Ordens

Manche Quellen besagen, dass der Orden durch eine höhere Gewalt ihr Ende fand. So wird behauptet, dass ein Kurier des Ordens vom Blitz getroffen wurde. In seiner Manteltasche befand sich belastendes Material, so auch eine Liste der Mitglieder. Der Fund dieses Materials führte schließlich zur Auflösung des Ordens.

Andere Quellen besagen, dass der Orden circa 8 Jahre nach der Gründung vom bayerischen Kurfürsten Karl Theodor verboten wurde. Durch das Verbot verlor Weishaupt seine Stelle an der Universität und musste die Flucht ergreifen.

Eine weitere Konsequenz des Verbots war, dass ab 1800 jeder Beamte den „Illuminaten-Eid“ schwören musste, um zu versichern, dass er kein Mitglied der Illuminati ist.

Und was ist Heute?

Einige Menschen glauben, dass der Geheimbund der Illuminati noch heute existiert und sowohl die Politik als auch die Wirtschaft im Hintergrund lenkt. Andere behaupten, dass die Illuminati für die französische Revolution verantwortlich waren, oder die Existenz von Aliens vertuschten. Andere wiederum glauben, dass die Illuminati die ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy und Donald Trump als ihre Marionetten benutzten.

Doch was steckt wirklich dahinter? Existieren die Illuminati noch heute? Waren ihre Ziele wirklich so verwerflich? Gibt es nicht vielleicht Ähnlichkeiten mit einigen Ansichten von Heute?

Bildquelle: „illuminati anagram“ by vaXzine is licensed under CC BY-NC-ND 2.0

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