Ein Freimaurer erzählt, wie es sich anfühlt, Mittelpunkt einer Verschwörungstheorie zu sein.

Die Freimaurerei muss sich seit Anbeginn mit den unterschiedlichsten Verschwörungstheorien auseinandersetzen und ist bis heute Mittelpunkt der meisten Theorien. Von den Ritualen, Symbolen bis zu den Mitgliedern und vielen weiteren Details wird alles geheim gehalten. Manfred Petz hat sich dazu bereit erklärt, sich mit uns zu unterhalten und uns genau zu erzählen, wie es sich eigentlich anfühlt, Freimaurer zu sein und was man dabei fühlt selbst Teil vieler Verschwörungstheorien zu sein.

Im Interview erzählt Herr Petz von seinem Werdegang zur Freimaurerei. Zuerst war er noch voller Vorurteile, doch bald begriff er, dass es seiner Gesinnung entsprechen könnte. Zur Freimaurerei kam er nicht von alleine, sondern ein guter Bekannter brachte ihn dazu. Das Aufnahmeprozedere könne man sich nicht wie ein typisches Aufnahmegespräch vorstellen. Ganz im Gegenteil, bei Herrn Petz dauerte der ganze Prozess eineinhalb Jahre. 

Seine derzeitige Rolle in der Loge ist mit der eines Vereinsobmanns zu vergleichen er ist „Meister vom Stuhl“. In seinen Aufgabenbereich fällt die Organisation der Logenarbeiten und Abende, die Pflege der Kontakte untereinander als auch die Richtung vorzugeben, mit welchen Themen man sich in der nächsten Zeit beschäftigen sollte. Zur Corona Zeit musste man sich um die Aufrechterhaltung der Kontakte besonders bemühen. Die Treffen fanden über Zoom statt doch darunter haben trotzdem viele gelitten. Die Rituale oder die Bekleidung fehlten. Nichtsdestotrotz erzählt der Freimaurer uns, dass die Freimaurerei auch schlimmere Zeiten überwunden hat und da könne man diese paar Monate doch auch aushalten.

Der Grund wieso sich Herr Petz dazu bereit erklärt hat sich offen zur Freimaurerei zu äußern ist einzig und allein die „Geheimhalterei“. Das Vorurteil des „Geheimbundes“ habe ihn gestört. Er erzählt von Mitgliedern, die ihre Mitgliedschaft gerne diskret behandeln aufgrund ihrer Berufe. Ebenso erzählt er von Parteien, für die die Freimaurerei immer noch ein Feindbild darstellt.

Spricht man die Verschwörungstheorien und Spekulationen über die Freimaurerei an, erzählt Herr Petz: „Wir nehmen es lächelnd zur Kenntnis, weil es ja nicht der Tatsache entspricht.“ Was die unterschiedlichsten Mitglieder außerhalb der Loge machen, machen sie individuell, und nicht im Namen der Freimaurerei. Zu ehemaligen Logenbrüdern, die durch die Freimaurerei nicht von schlechten Taten abgehalten wurden, sagt er, da kann die Freimaurerei nichts dafür. 

Manfred Petz‘ Schlusswort rundet die Thematik passend ab: „Jeder muss an seinem eigenen Selbst arbeiten, damit er am Ende seines Lebens sagen kann, ich habe mich bemüht ein besserer Mensch zu werden.“

Hier das Video in voller Länge: